Pforzheim/Enz,
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Verkehrspolitik
Pforzheim/Enz
Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert die Pläne der Stadtverwaltung Mühlacker, die Fußgängerzone für den Autoverkehr zu öffnen, da dies Fußgänger und Radfahrer gefährde und hohe Sanierungskosten von mindestens 1,5 Millionen Euro verursachen würde. Der VCD fordert, dass die Kosten durch den Autoverkehr gedeckt werden und schlägt vor, die Kurzzeitparkplätze mit einer Gebühr von mindestens 1 € pro Viertelstunde zu belegen.
Verwundert über die Sitzungsvorlage der Stadtverwaltung Mühlacker, die eine Aufhebung der Fußgängerzone vorsehe, ist der Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD). „Menschen und nicht Autos beleben Innenstädte – doch mit der vorgeschlagenen Öffnung der Fußgängerzone für den Autoverkehr werden Fußgänger und Radfahrer gefährdet“, stellt VCD-Kreisvorsitzender Marlon Frommer fest und weist darauf hin, dass erst kürzlich die Stadt Mühlacker als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet worden sei. Diese Gefährdung werde auch deutlich in der Sitzungsvorlage beschrieben. Der VCD weist darauf hin, dass auch das Stadtplanungsamt den Vorschlag aus fachlicher Sicht ablehne, außerdem würde der Verkehrsversuch zu einer Schädigung der Bausubstanz der Straße führen, die Sanierungskosten würden mindestens 1,5 Mio. Euro betragen.
„Angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt ist ein Verkehrsversuch, der rund 1,5 Mio. Euro Sanierungskosten verursachen wird, schwerlich vermittelbar“, erklärt Marlon Frommer. Der VCD fordert, dass diese Mehrkosten nicht von der Allgemeinheit, sondern vom Autoverkehr getragen werden. Dazu müssten die Kurzzeitparkplätze mindestens 1 Euro je angefangene Viertelstunde kosten, so der VCD.
Ein Verkehrsversuch in der oberen Bahnhofstraße, um den Durchgangsverkehr herauszunehmen, wurde von der Stadtverwaltung bisher immer abgelehnt, beklagt der VCD. Wenn nun in der unteren Bahnhofstraße gegen alle verkehrsplanerische Vernunft dieser Verkehrsversuch durchgeführt werden sollte, müsste entsprechend auch in der oberen Bahnhofstraße der Versuch einer unechten Einbahnstraße mit Einfahrtsverbot am Bahnhof getestet werden, fordert der VCD.
Unklar sei für den VCD auch, wie die Kurzzeitparkplätze durchgesetzt werden sollen. Ohne eine Parkraumüberwachung mit konsequentem Abschleppen dürften die Kurzzeitparkplätze rasch von Dauerparkern belegt werden, so der VCD.
Als Alternative zum Verkehrsversuch verweist der VCD auf die Tiefgarage in der Stadtmitte, die viele freie Plätze aufweise.