Baden-Württemberg

Schienenverkehr, Verkehrsverbünde und ÖPNV
Stuttgart

Weiter Widersprüche zu S-Bahn-Umleitungen über die Gäubahn

Pressemitteilung -- VCD Kreisverband Stuttgart zeigt weiter Widersprüche zu S-Bahn-Umleitungen über die

Gäubahn auf.

 

Eine Auswertung derjenigen über den VVS verbreiteten Störungsmeldungen mit S-Bahn-Umleitungen über die Gäubahn zeigt für das Jahr 2019 eine Anzahl von 35 Fällen auf, für 2020 mit ähnlicher Tendenz 20 (hochgerechnet aufs Jahr 34). Im Mittel ist also jeder zehnte Tag betroffen. Das widerspricht den von der Deutschen Bahn genannten Zahlen im Bereich zwischen 10 und 25.

Für die aktuell hohen Umleitungszahlen tragen anders als im letzten Jahr keine großen Baustellen im S-Bahn-Bereich bei, zudem potentiell weniger auch die fahrgastbedingten Ursachen wegen der krisenbedingt niedrigeren Auslastung. Die erfreuliche Ausdehnung des 15-Min.-Takts – ab Jahresende durchgehend bis zum Abend – verschärft dagegen dauerhaft die Situation ebenso wie die mit S21 erfolgende Verlängerung der Stammstrecke bis zur Mittnachstraße.

Angesichts von stets über 70 jährlichen Störfällen mit Unterbrechungen in der S-Bahn-Stammstrecke seit 2017 ist von einem hohen Bedarf für ein Störungskonzept auszugehen, auch über die für 2025 geplante Kappung der Gäubahn im Nordbahnhofsbereich hinaus.
Ab da muss nach jetziger Planung in die in den Hauptverkehrszeiten nicht aufnahmefähige Stadtbahn oder zusätzlich am neuen Nordhalt mit weiten Wegen umgestiegen werden, bis lange nach S21-Inbetriebnahme die Fildertunnelschleife zur S-Bahn am Flughafen fertig wird (Planfeststellung PFA 1.3b erst in Anhörung).

Selbst dieses S21-Störfallkonzept mit Führung durch den neuen Fernbahnhof steht mit dem im Rahmen des Deutschlandtakt diskutierten langen Gäubahntunnel wieder in Frage, denn damit entfiele die Verknüpfung mit der S-Bahn am Flughafen. Die nächstmöglichen Halte wären so erst Goldberg und Oberboihingen (was nebenbei über die kommende S1-Zwischentaktverlängerung bis Nürtingen regulär ins S-Bahn-Netz integriert wird).

Der VCD fordert den Erhalt der Gäubahn bis zum Kopfbahnhof, um eine gute Anbindung an den Regional- und Fernverkehrs sicherzustellen und S-Bahn-Störfälle nicht zum regelmäßigen Chaos werden zu lassen. In einem offenen Brief bittet der Kreisverband Stuttgart des VCD die Bahn weiter um eine vollständige Aufklärung und Zuordnung der in einer Landtagsdrucksache genannten über 500 jährlichen Gäubahn-Umleitungsfahrten.

Pressemitteilung (pdf, 180 KB)

Auswertung VVS-Störungsmeldungen 2017-2020 (Tabelle, 120 KB)

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