Südbaden,
Pressemitteilung
Südbaden
Einhundert Menschen, fast die Hälfte davon Kinder, waren am Samstag, 23.9. bei der KidicalMass in Haslach unterwegs. Und nicht nur in Freiburg, deutschland- ja sogar europaweit radelten Kinder und Erwachsene in vielen Städten gemeinsam für sichere Straßen für Kinder.
Die Forderungen der Bewegung sind:
a) Eine weitestgehende Trennung von Rad- und Autoverkehr mit geschützten Radwegen
b) Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts bis hin zu Tempo 20 vor Schulen und Kitas sowie
c) Schulstraßen ohne Autoverkehr.
Wie eine Straße ohne Autoverkehr aussehen könnte, das konnte man am Samstag beim Pop-up-Boulevard in der Carl-Kistner-Straße erleben.
Kinder malen mit Kreide auf der Straße und jagen hinter Seifenblasen her, Passanten sitzen oder stehen beisammen, trinken Kaffee und erledigen Wochendendeinkäufe. Organisiert wurde der Pop-up-Boulevard auch dieses Jahr wieder vom Fuss- und Radentscheid Freiburg (FR-Entscheid), der Freiburger VCD-Ortsgruppe und einigen Anwohner*innen. Das Ziel der Aktion: Einmal erlebbar zu machen, welches Potential diese zentrale Straße Haslachs bietet und welche Aufenthaltsqualität sich dort eröffnet, wenn statt Parkplätzen und Durchgangsverkehr Platz zum Verweilen ist.
Zwischen 11 und 19 Uhr waren die Zufahrten gesperrt, die Stadtverwaltung stellte Umleitungsschilder und Barrieren auf, die sonst von Autos belegten Parkplätze boten Platz für Tische und Bänke, Picknick- und Flohmarktdecken, Grünpflanzen, Infostände und Kinderspiele.
Dass es in der Carl-Kistner-Straße auch Ängste bezüglich eines möglichen Wegfalls der Parkplätze gibt, zeigte sich unter anderem auch bei der Podiumsdiskussion am Nachmittag. Neben Vertretern aus dem Gemeinderat, des Haslacher Lokalvereins, des Nachbarschaftswerks und einem Vertreter des FR-Entscheid kamen auch Gewerbetreibende und Anwohner*innen zu Wort. Obwohl vom FR-Entscheid eingeladen, kam kein Vertreter der Stadt Freiburg aufs Podium. Eine Visualisierung die erstellt wurde durch das vom Land finanzierte Projekt lebendige Ortsmitten für BW, zeigte wie eine Umgestaltung der Carl-Kistner-Straße aussehen könnte. Vertreter*innen des FR-Entscheids betonten, dass dies nur eine von vielen Möglichkeiten wäre, wie die Straße aussehen könnte. Etliche Passanten blieben an der aufgehängten Visualisierung stehen und zeigten sich begeistert, wie schön Haslach sein könnte.
Der Pop-up-Boulevard in der Carl-Kistner-Straße fand zum dritten Mal statt. Die Kreidemalereien der Kinder auf der Straße erinnern bis zum nächsten Regen an den Tag und daran, wie Straßen lebenswertere Orte besonders auch für Kinder werden könnten.