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Auch für Südbaden ist die Gäubahn (Zürich-Singen-Stuttgart) eine der wichtigsten
Bahnstrecken. 1,4 Millionen Menschen leben in ihrem Einzugsgebiet und sind darüber an den Stuttgarter Hauptbahnhof angeschlossen. Warum ist die Gäubahn bedroht und was wollen wir retten? - von Monika Zimmermann, erschienen in der Fairkehr Südbaden 2025
Auch für Südbaden ist die Gäubahn (Zürich-Singen-Stuttgart) eine der wichtigsten Bahnstrecken. 1,4 Millionen Menschen leben in ihrem Einzugsgebiet und sind darüber an den Stuttgarter Hauptbahnhof angeschlossen. Warum ist die Gäubahn bedroht und was wollen wir retten?
Wir, das ist die Initiative „Pro Gäubahn“, stark unterstützt vom VCD BW, welcher zu den Treibkräften für einen umsteigefreien Verkehr von und nach Stuttgart gehört. Als Folge von S21, dem im Bau befindlichen unterirdischen Bahnhof in Stuttgart, hat die DB alle Flächen der oberirdischen Gleise an die Stadt Stuttgart verkauft, die darauf Immobilien bauen möchte. Ein Ankommen der Gäubahn im Hauptbahnhof – nur oberirdisch erreichbar – wäre dann nicht mehr möglich. Als provisorische Alternative will die DB ab 2026 die Gäubahn in Stuttgart-Vaihingen, 16 km vor dem Hauptbahnhof enden und die Fahrgäste in die ohnehin überfüllte S-Bahn Richtung Hauptbahnhof umsteigen zu lassen. Die Reisezeit würde sich verlängern, der Komfort deutlich abnehmen, der S-Bahn-Verkehr in Stuttgart überlastet.
So drohen dem Südwesten Baden-Württembergs und damit großen Gebietsteilen des VCD Südbadens deutlich längere und unbequemere Bahnreisen und eine schwierigere Erreichbarkeit von Stuttgart und Nord-Württemberg.
Unser Protest zeigt erste Erfolge: Sowohl die CDU Südbaden als auch die grüne Landespartei haben sich für ein umsteigefreies Erreichen Stuttgarts ausgesprochen. Immer mehr Menschen entlang der Strecke schließen sich der Forderung an. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat auf die Einhaltung des Planfeststellungsbe schlusses geklagt, welcher die Erreich barkeit Stuttgarts vorsieht. Leider hat das Verwaltungsgericht Stuttgart die Klage am 13. Februar 2025 zurückgewiesen. Wir bedauern die Entscheidung und setzen mit der DUH auf einen Erfolg in der nächsten Instanz, dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim.
Haben Gerichtsprozess und unser Protest Erfolg, dann würde dies auch bedeuten, dass zumindest Teile des Kopfbahnhofs in Stuttgart erhalten blieben. Es wird, so unsere Einschätzung, nicht lange dauern, bis allgemein erkannt werden wird, dass dies die Rettung eines vernünftigen Bahnbetriebs in Stuttgart bedeutet.
Der VCD Regionalverband Südbaden e.V. setzt sich für eine ökologisch nachhaltige, sichere und sozial gerechte Mobilität in Südbaden ein. Mit einer klaren Agenda für den Klimaschutz beteiligt sich der Verband in politischen Verfahren, überzeugt Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger und ist auch bereit, mit Mitteln der aktiven Bürgerbeteiligung und notfalls auch gerichtlich für den Schutz von Mensch, Umwelt und Klima einzutreten.
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