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Lärmaktionsplan Friedrichshafen - VCD fordert mehr Lärmschutz

Die Kreisgruppe Bodensee des VCD nimmt Stellung zur laufenden Überarbeitung des Lärmaktionsplans Friedrichshafen. Die geplante Anordnung von Tempo 30 nachts in der Paulinen- und Bodenseestraße wird vom VCD begrüßt. Aufgrund der hohen Lärmbelastung fordert der VCD dort und auf weiteren Strecken im Stadtgebiet Tempo 30 auch tagsüber.


Der Verkehrsclub VCD plädiert für eine deutliche Ausweitung der Lärmschutzmaßnahmen in Friedrichshafen gemäß der aktuellen Rechtsprechung und Vorgaben.

In Ravensburg wurden bei der Lärmaktionsplanung aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen einbezogen, darunter die Studie des Umweltbundesamtes „Wirkungen von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen“. Demnach wird die Leistungsfähigkeit innerstädtischer Hauptverkehrsstraßen durch Tempo 30 in der Regel nicht oder nur minimal reduziert, da diese meist von den ampelgesteuerten Kreuzungen abhängig ist. Daher hält der VCD auf deutlich mehr Straßenabschnitten Tempo 30 auch tagsüber gegenüber dem Kfz-Verkehr für zumutbar und auch für geboten, um besseren Lärmschutz für die Anwohner zu gewährleisten.

Verkehrslärm an Kreis- und Gemeindestraßen macht genauso krank wie an Landes- oder Bundesstraßen. Es ist daher nicht verständlich, wieso die Stadt Friedrichshafen ihre aktuelle Lärmaktionsplanung auf Landes- und Bundesstraßen beschränkt. Nach Überzeugung des VCD müssen in der aktuellen Lärmaktionsplanung die unzureichenden Maßnahmen aus dem früheren Lärmaktionsplan korrigiert werden. So ist aufgrund der sehr hohen Verkehrs- und Lärmbelastung ein ganztägiges Tempo-30-Limit an der Albrecht- und Maybachstraße sowie der Meersburger Straße längst überfällig. Verkehrsuntersuchungen im Zuge der Verkehrsmediation Kluftern haben gezeigt, dass die für die frühere Lärmaktionsplanung erhobenen Verkehrszahlen zu niedrig waren. Auf Hauptverkehrsstraßen, für die keine aktuellen Verkehrszahlen vorliegen, sind daher neue Verkehrszählungen erforderlich.

Der VCD spricht sich angesichts der dargestellten Defizite und fehlender Lärmschutzmaßnahmen für eine Überarbeitung der vorliegenden Lärmaktionsplanung aus. Dabei müssen alle stark belasteten Straßen betrachtet werden. Zudem sind die Neuerungen des Kooperationserlasses und die aktuelle Rechtsprechung zu berücksichtigen. Nur so kann der dringend notwendige Lärmschutz für möglichst viele Anwohner von stark befahrenen Straßen in Friedrichshafen erreicht werden.
 

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