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Tausende Motorradfahrer demonstrierten bei einer Sternfahrt, wie laut das Hobby ist. Damit machten sie ungewollt Werbung für die Initiative zur Reduzierung von Motorradlärm, gegen die sie eigentlich protestierten.
Demo für Verkehrslärm
Als eine Demo für Verkehrslärm sieht der VCD-Kreisverband Karlsruhe die Sternfahrt von Motorradfahrern an, die am 5. Juli 2020 in und durch die Karlsruher Innenstadt führte. „Besser als durch diese Demonstration und die damit verbundene Lärmbelästigung konnte es gar nicht deutlich werden, wie wichtig die Initiative zur Reduzierung von Motorradlärm ist, die der Bundesrat am 15. Mai 2020 auf Vorschlag der Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen beschlossen hat,“ so der ökologische Verkehrsclub. „Gerade die Karlsruher Innenstadt, das Ziel der Sternfahrt, sei in den Sommermonaten regelmäßig durch Lärmbelästigung durch Motorradfahrer und sog. Autoposer betroffen.
Dass die Initiatoren der Sternfahrt sich darauf berufen, ein Großteil der im Straßenverkehr befindlichen Motorräder sei legal und entspreche den Normen der Europäischen Union, ändert an der Problematik nichts. Denn es gehört auch nach Ansicht des Umweltbundesamts zu den Grundproblemen, dass die europäischen Vorgaben für den Lärmschutz bei der Typzulassung für Motorräder trotz einer teilweisen Verbesserung der EU-Messvorschriften Anfang 2016 nach wie vor unzureichend sind.
Der VCD ruft die Gemeinden und Landkreise der Region daher dazu auf, der „Initiative Motorradlärm“ beizutreten. In dieser Initiative haben sich 95 Gemeinden und Städte sowie acht Landkreise zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen Motorradlärm vorzugehen. Die Mitglieder repräsentieren nach eigenen Angaben schon jetzt über ein Viertel der Bürgerinnen und Bürger von Baden-Württemberg.
Pressemitteilung des Landes Baden-Württemberg zur Bundesratsentscheidung gegen Motorradlärm