Gesundheit,
Pressemitteilung
Heidenheim
Der VCD kritisiert den Gemeinderat, er habe in einer nichtöffentlichen Sitzung den Umfang des Lärmaktionsplanes drastisch zusammengestrichen und wirft dem Gremium vor, dies der Öffentlichkeit verheimlichen zu wollen.
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) vermisst im Lärmaktionsplan einen Großteil der Maßnahmen, welche die Verwaltung ursprünglich vorgesehen hatte. Wie der VCD aus dem Protokoll der beschließenden Gemeinderatssitzung entnommen hat, habe man zuvor in nichtöffentlicher Sitzung des Technik- und Umwelt Ausschusses über den Entwurf des Lärmaktionsplanes beraten. „Das Ergebnis der Sitzung war, dass streckenlängenbezogen ca. 80% der Maßnahmen nicht mehr enthalten sind“, so Kreisvorsitzender Krey. Der VCD appelliert an die Stadtpolitik, nur dann nichtöffentlich zu verhandeln, „wenn es das öffentliche Wohl oder berechtigte Interesse einzelner erfordern“. Dies sei beim Lärmaktionsplan nicht der Fall, kritisiert Krey.
Positiv hebt der Verkehrsclub hervor, dass eine Verlegung des Bahnhaltepunktes Mergelstetten auf die Nordseite der Weilerstraße in den Plan aufgenommen wurde. „Die Haltestelle würde näher zur Ortsmitte rücken und ließe sich mit dem Stadtbus verknüpfen“, begrüßt der Verein und wünscht sich, dass die Stadt diesen Bahnhalt intensiv weiterverfolgt. Trotzdem ist für den Verkehrsclub, der Lärmaktionsplan absolut unzureichend. „Temporeduzierungen wurden größtenteils gestrichen, obwohl wirksam und meist alternativlos“. So sei Tempo 30 ganztags „lediglich“ in der Ploucquetstraße beschlossen worden, bemerkt Krey. Gerade dort, wo Straßenräume eng seien und Wohnbebauung existiere, spreche viel für eine Ausweitung von Tempo30. Besonders bedauerlich für den VCD ist, dass auch die B466 im Innenstadtbereich aus der Planung herausfiel. Gerade hier würde Heidenheim von Lärmreduktion und Sicherheitsgewinn profitieren, ist der Verein überzeugt. „Wir sehen hier einen hohen Anspruch an Aufenthaltsqualität“, erklärt Krey und verweist auf das hohe Fußgängeraufkommen und die Geschäfte. Eine Geschwindigkeitsreduktion bringe „mit 2-3dB(A) eine deutlich spürbare Lärmminderung“, betont der Verkehrsclub. Hohe Sicherheitsanforderungen bestünden wegen der vielen verschiedenen Nutzungsanforderungen: Parkvorgänge, Radfahrer, Fußgänger und hohes Verkehrsaufkommen, alles auf engem Raum. Der VCD erinnert daran, dass die Stadtpolitik sich gerne mit dem Schlagwort Innenentwicklung schmücke. „Wir können jedoch nicht erkennen, dass dafür nötige Maßnahmen im Verkehrsbereich getroffen werden“, so der VCD. „Wohnen und Lärm vertragen sich nun mal nicht“. Dass die Stadt sich gegen Lärmschutz durch Temporeduktion entschieden habe, sei für die Anwohner an den betroffen Straßen sehr bedauerlich. Daher fordert der VCD, alle Maßnahmen, welche die Verwaltung ursprünglich vorgesehen hatte, umzusetzen.
Felix Krey
-Vorsitzender -
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