Der VCD beobachtet und kommentiert verkehrspolitische Entscheidungen, mischt sich mit eigenen Forderungen und Konzepten in die politische Debatte ein und veranstaltet Aktionen und Kampagnen für ein Umdenken von Staat und Gesellschaft.
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Die aktuelle Bevölkerungsstatistik hat die Einwohnerzahl Pforzheims auf über 130.000 nach oben korrigiert. Der VCD zeigt auf, dass die Entwicklung des Nahverkehrs sowie der Fuß- und Radwegeinfrastruktur diesen Zahlen im Vergleich mit anderen Städten vergleichbarer Größe weit hinterherhinken - und fordert endlich die Umsetzung längst bekannter Maßnahmen.
133.110 Einwohner Pforzheims warten auf einen attraktiven Nahverkehr und auf sichere Fuß- und Radwege, um weniger oft mit dem Auto in der Stadt unterwegs sein zu müssen. Dieses Fazit zieht der ökologische Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD) aus der aktuellen Bevölkerungsstatistik, die die Einwohnerzahl Pforzheims um rund 5% gegenüber den bisherigen Modellrechnungen erhöht hat.
„Mehr Einwohner bedeuten auch immer mehr Verkehr“, betont VCD-Kreisvorsitzender Marlon Frommer.
Vergleichbare Städte wie Ulm (127.000 Einwohner) hätten eine Straßenbahn im 5-Minuten-Takt (Linie 2) sowie Buslinien im 10-Minuten-Takt. In Fürth (130.000 Einwohner) fahre die U-Bahn im 6-7-Minuten-Takt. Im deutlich kleineren Ludwigsburg (92.000 Einwohner) seien Busse im 10-Minuten-Takt unterwegs. In allen drei Städten seien auch die Radwege in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut worden, stellt der VCD fest.
Alternativen zum Auto im Sinne einer freien Verkehrsmittelwahl könnten nur genutzt werden, wenn sie vorhanden und attraktiv seien, deshalb wäre die Wiedereinführung des 10-Minuten-Taktes im Busverkehr montags bis samstags und eines 15-Minuten-Taktes am Sonntag für das neue Buskonzept ab 2026 für die Größe Pforzheims angemessen und sollte Basis der weiteren Vergabeschritte sein, erklärt der VCD. „Pforzheim hat den früheren 10-Minuten-Takt beim Stadtbus auf einen 15-Minuten-Takt, am Wochenende sogar auf einen Halbstundentakt ausgedünnt. Eigenständige, sichere Radwege sucht man in Pforzheim vergebens. Fußwege werden oft als PKW-Parkplatz (illegales Gehwegparken) zweckentfremdet oder werden zwangsläufig von E-Scooter- und Fahrradfahrern genutzt und sind damit für Fußgänger unsicher", so Marlon Frommer.
Marlon Frommer: „Es ist kein Wunder, dass der Autoverkehr in Pforzheim immer mehr zunimmt - es fehlt an attraktiven Alternativen - Verkehrsentwicklungsplan 2009 und integrierter Mobilitätsentwicklungsplan IMEP zeigen seit langem den Weg auf - doch es fehlt die Umsetzung". Der neue Gemeinderat sei nun dringend gefordert, auch bei der Neu-Ausschreibung des Busverkehrs, Anforderungen zu setzen, die einer Großstadt mit über 130.000 Einwohnern angemessen seien, so der VCD.